BLACK-SCIENCE Startseit

Die Algenseite

Actinocylus Mikroalgen

Haematococcus pluvialis

ist eine einzellige, begeisselte Gruenalge, die in weiten Teilen der Erde im Suesswasser auftritt. Ihre Gestalt ist rund bis elliptisch-birnenfoermig, ihre Groesse bewegt sich meist im Bereich von 15 bis 50 μm. Der Zellkoerper, aus den die beiden etwa gleich langen Geisseln im stumpfen Winkel hervortreten, ist mit einer Gallertschicht umgeben. Weiters laesst sich im Lichtmikroskop der becherfoermige Chloroplast, mit darin verteilten Pyrenoiden und einem Augenfleck erkennen. Nahe der Oberflaeche des Protoplasten sitzen unregelmaessig verteilte pulsierende Vakuolen.

Das Bild rechts zeigt eine Skizze der Alge im Stadium der vegetativen Vermehrung - eine Zoospore.
    
Haematococcus pluvialis ist in der Lage, sich autotroph, also nur von anorganischer Materie und Licht zu ernaehren, ist dabei aber jedenfalls auf Kohlendioxid, Nitrat- und/oder Ammoniumstickstoff, Kalium, Phosphor und mehrere Spurenelemente angewiesen. Es ist ihr aber auch moeglich organische Naehrstoffe zu verwerten. In diesem Falle ist sie in der Lage, sowohl mit, als auch ohne Licht zu gedeihen - also waechst und vermehrt sie sich auch mixotroph oder heterotroph.
     Die Vermehrung der Alge kann sowohl auf geschlechtlichem, als auch ungeschlechtlichem Wege erfolgen. Die bevorzugte Art der Fortpflanzung haengt von Umgebungsfaktoren, hauptsaechlich Art und Naehrstoffgehalt des Mediums, sowie den Lichtverhaeltnissen ab.

H.pluvialis tritt, abhaengig von Lebenszyklus und Fortpflanzungsart, in verschiedenen Erscheinungsformen auf.

Am auffaelligsten sind die, fuer die Alge typischen roten Cysten, auch Aplanosporen genannt. Sie treten als Dauer- und Ueberlebensform auf, sobald sich Stress in Form von Temperatur, Licht, Naehrstoffmangel, Trockenheit, erhoehter Salzkonzentration oder Chemikalien einstellt. Die Umwandlung zu diesem Stadium kann relativ schnell, d.h. innerhalb weniger Tage, erfolgen. Aplanosporen besitzen eine aeussere Huelle aus Algaenan, einer dem Sporopollenin der hoeheren Pflanzen verwandten Verbindung. Dieser mechanisch und chemisch sehr widerstandsfaehige Stoff, erlaubt es dem Organismus lange Zeit unter unguenstigen Bedingungen ueberlebensfaehig zu bleiben.
    Unter guenstigen Bedingungen beginnt sich die Alge wieder zu vermehren. Die Zellwand der Cyste loest sich auf und gruene oder auch rote Zoosporen entstehen. Zoosporen und Palmellazellen enthalten u. a. Lipide und Chlorophyll. Tritt wieder Umwandlung zu den roten Aplanosporen ein, wird Chlorophyll fast vollstaendig abgebaut und Astaxanthin entsteht.
    
H. pluvalis H. pluvalis Sind genuegend Naehrstoffe vorhanden, wachsen die durch zwei gleichartige Geisseln (isokonte Flagellen) gekenn-zeichneten Zoosporen zu einer gewissen Groesse heran. Ist diese erreicht, verlieren sie die Geisseln und Palmellazellen entstehen. Diese teilen sich und bilden dabei erneut 2, 4 oder 8 Zoosporen. Unter Naehrstoffmangel oder Stress entwickeln sich die Palmellazellen zu Aplanosporen. Dieser Ablauf entspricht der ungeschlechtlichen Vermehrung der Alge.
Im linken Bild oben, kann man die Zellteilung einer Palmellazelle sehen. (Bildmitte)

Im Falle der geschlechtlichen Vermehrung, kommt es zum Zerfall von Aplanosporen oder auch von Palmellazellen unter Bildung zahlreicher Isogameten. Es tritt Agglutination (Verklumpung) und Kopulation (Verschmelzung) H. pluvalis dieser Gameten ein, wobei Zygoten und in weiterer Folge unbegeisselte, runde Gebilde von einigen μm Durchmesser, sogenannte Zygosporen, entstehen. Aus ihnen entwickeln sich unter guenstigen Umstaenden wieder Zoosporen.
H. pluvialis vermehrt sich bevorzugt auf ungeschlechtlichem Weg. Geschlechtliche Vermehrung kann in Medien mit hohem Gehalt an organischen Naehrstoffen oder extrazellulaeren Algenprodukten eintreten.

Agglutination und Kopulation
der Isogameten

Taxonomie von Haematococcus pluvialis:

Domaene: Eukaryonten

Reich: Protista

Abteilung: Chlorophyta

Klasse: Chlorophyceace

Ordnung: Volvocales

Familie: Haematococcaceae

Gattung: Haematococcus

Art: pluvialis